DER SALON




Hombis Salon im Hunziker-Areal zu Oerlikon ist nach gut acht Jahren Geschichte. 

Ich musste mir eingestehen, dass sich der Salon an diesem Standort langfristig nicht etablieren liess. Zu wenige Menschen liessen sich verführen, in dieses Quartier am Stadtrand zu kommen, und zu wenige Bewohner*innen der Genossenschaft konnten sich mit dem Salon identifizieren.

Kurz nach dem Entschluss zur Schliessung standen zwei Stammgäste vor der Tür mit dem Vorschlag, nochmals einen Rettungsversuch zu machen. Es war mir aber klar, dass es nur eine Hoffnung auf Fortführung geben könnte, wenn wir einen neuen Ort in der Stadt finden könnten. 

Meine Freunde initiierten einen Artikel in der Zeitung «20 Minuten» mit dem Aufruf, ob nicht ein Raum zu günstigen Konditionen in der Stadt freisteht und auf einen Salon wartet. 
So nahm das Frühlingsmärchen seinen Anfang. Der umtriebige Gastronom Marco Però nahm sofort das Telefon zur Hand: er habe seit langem einen Raum, bei dem er nicht wisse, wie er ihn bespielen soll... Dann ging alles schnell. 

Wir trafen uns und verstanden uns sofort. 
Der Raum ist ganz ähnlich wie jener in Oerlikon, und wir waren uns schnell einig, dass wir gemeinsam dieses Abenteuer in Angriff nehmen wollen. Und so zieht der Salon nach Altstetten/Albisrieden ins Freilager – zwar auch kein Quartier im Stadtzentrum, aber doch ganz anders urbanisiert als «mehr als wohnen».

Nicht in den kühnsten Träumen hätte ich gedacht, dass der Salon nochmals eine Chance bekommt. 
So wird denn in Zukunft das Team des Restaurants Freilager (13 Gault Millau-Punkte) die Tavolate für den Salon zubereiten, wobei es ist möglich ist, dass Hombi ab und zu auch am Herd steht. Alle Mitarbeiter*innen des Salons bleiben uns erhalten. 

Auch am neuen Ort werden die Gäste nicht isoliert am Zweiertischchen sitzen, sondern buntgemischt an langen Tafeln, so dass sich ungezwungene Gespräche und unerwartete Begegnungen ergeben können. 
Und wie bisher wendet sich nach Apéro und drei Gängen das Interesse um 21 Uhr der Bühne zu, auf der eine etwa dreiviertelstündige musikalische Performance stattfindet. 
Junge hochqualifizierte Musiker*innen verschiedenster Stilrichtungen und Herkunft treten in Hombis Salon auf: Jazzer, Rocker und Chansonniers haben hier ebenso ihren Platz wie das klassische Klavierrezital oder das Kammermusikensemble. 
Nach der Musik wird das Dessert serviert und klingt der Abend bei Kaffee oder Schnaps (oder auch beidem) aus.
Die Gäste haben die Wahl zwischen einem Pauschalpreis von CHF 125, in dem die Weinbegleitung inbegriffen ist, und einer Pauschale von CHF 100 ohne alkoholische Getränke, wobei Flaschenweine à la carte bestellt werden können. 
Für die Musiker*innen zirkuliert nach der Performance ein Topf für die Kollekte.

Hombis Salon ist auch für Besucher*innen offen, die erst um 21 Uhr für die Musik und ein Glas Wein (oder was auch immer) vorbeikommen.

Ich freue mich, Sie in Hombis Salon im Freilager begrüssen zu dürfen.
Christoph Homberger

HOMBI 1


Solange ich Christoph Homberger kenne, ist er immer eine ganze Gruppe von Hombergern gewesen. Was natürlich nicht stimmen kann, denn er ist zweifelsohne immer nur die eine Person. 
Eine wunderbare, singuläre, vielfältige. 
Homberger ist Opernsänger, Winterreisender, einmal auch Meistersinger, oft (und zu meinem Glück!) ein inspirierender musikalischer Leiter, Chordirigent, Schauspieler, Müllersbursche, Riesenbutzbacher sowie Bohème des Pariser Lebens. Er ist Begründer und Impresario des Chores der Werktätigen an der Berliner Volksbühne, Initiator, Arrangeur, Salonist, Dozent, Stückemiterfinder. Und Christoph ist ein grandioser Gastgeber. Und Koch. Und dass all dies nun zusammenkommt, in einer von ihm eröffneten Salon-Beiz in Zürich, ist die seltene Ausnahme von der Utopie-Regel. Vielleicht die einzige. Aber es verwundert nicht eine Sekunde lang, dass sie ausgerechnet bei Christoph Homberger zur Anwendung gelangt.

Christoph Marthaler / Regisseur


Foto:Björn Jensen

HOMBI 2


In Hombis Salon besingt die Nachtigall den Mond. Fallen die Sterne aus dem Himmel in herrlich dampfende Schüsseln, die an eine Ouvertüre Richard Wagners erinnern. Irgendwo in der Ferne tanzt ein Elefant einen trägen Tanz mit einer überirdischen Eleganz, die ihn schier unsichtbar macht. Wehmut hängt über dem perfekt gedeckten Tische. Alles ist ruhig, in den Herzen herrscht Frieden. Jemand steht auf, klopft kurz an sein Glas und singt ein trauriges Lied über vergangene Zeiten. Der Beifall im Salon klingt wie ein sanfter Regen. Noch einer steht auf und erzählt eine Geschichte, die derart unwiderstehlich witzig ist, dass einem vor Lachen die Tränen herunterlaufen. 
In den Tellern funkeln Berührung und Trost. Alte Rituale. Lachen und Tränen. Geboren werden und sterben. Es wird alles am Tisch entschieden. Das Bild des Tisches nach dem Essen, nach dem letzte Kaffee, nach dem letzten Marc de Bourgogne, nach dem Abschied. Ich liebe es. Ich liebe die letzten Kleckse, die Flecken, die Überreste eines göttlichen Diners. In den angebrochenen Weinflaschen ruhen die Worte der Tischgeister. 
In den schmutzigen Tellern liegen die Diskussionen in Fetzen. Die Witze sind ausgelacht, die Besprechungen und der Klatsch liegen zusammengefaltet in zerknitterten Servietten. Am Tisch herrscht Ruhe. Jetzt werden die Teller aufgeschichtet, Messer und Gabeln eingesammelt, die Gläser wieder sauber in Reih‘ und Glied gestellt, die Fleischschüsseln und Suppenterrinen ab in die Küche und das Tischtuch in den Waschkorb geworfen. Vom Aufräumen eines Tisches geht ein Gefühl von innerer Läuterung aus; es blickt auf Zurückhaltung voraus, auf ein neuen Start, auf ein neuen Tisch. So stelle ich mich Hombis Salon vor. 
Ein mythischer Ort in Zürich, wo Hombi kocht und singt und Liebe verbreitet. Der Seemann hat das Meer verlassen und Land gefunden. Endlich. Con amore!

Wim Opbrouck / Schauspieler


Foto: File Deprez

HOMBI 3


Ein Traum wird wahr! HOMBIS SALON öffnet sich dem geneigten Publikum,macht Küche und Konzert zum Gesamterlebnis.Solange wir alle Christoph Homberger kennen, war der Traum,seine beiden Leidenschaften, das Singen und das Kochen mit dem Sozialen zu vereinen, die geheime Kraftquelle im allzu strapaziösen Kulturbetrieb auf den Bühnen der Welt. Nach 20 Jahren hat er diesen Traum bei den Hörnern gepackt. Und er wird Realität: Uns zur Freude können wir Christoph nun voll und ganz erleben -zwischen Küche und Konzertflügel in HOMBIS SALON!

Albrecht Puhlmann / Dramturg & Intentant



Foto: DPA

DURCH DICK UND DÜNN


Die Modedesigner Familie Basman entwirft mir meine Kochsingjacke.
Seit mehr als einem Jahrzehnt gehen wir mit dir wortwörtlich durch dick und dünn. Für uns ist es deshalb eine Freude und Ehre, dafür zu sorgen, dass du in deiner neuen Umgebung genauso gut angezogen bist und dich ebenso wohl fühlst wie auf der Bühne.
Veronika, Menachem und Joel Basman


BASMAN.CH

DER FLÜGEL




Hombis Salon verfügt über einen einmalig schönen Konzertflügel der Marke Steinway&Sons (Modell D, 274 cm). Im Jahre 1962 erbaut, wurde er vor wenigen Jahren einer Totalrevision durch die Herstellerfirma unterzogen und vereint jetzt die unwieder-bringlichen Qualitäten früherer Baujahre mit einem aktuellen Topzustand. Zunächst als Leihgabe der Firma Gebr. 
Bachmann in Hombis Salon aufgestellt, konnte er im Jahre 2018 durch den Verein Spontankonzerte käuflich erworben und damit Hombis Salon dauerhaft zur Verfügung gestellt werden. 
Der Kauf des Flügels wurde möglich dank grosszügigen Beiträgen des Lotteriefonds des Kantons Zürich, des Finanzdepartements der Stadt Zürich, der Dr. Adolf Streuli-Stiftung, der Zürcher Kulturstiftung, der Stiftung ERGATA und eines privaten Gönners, der ungenannt bleiben möchte.

BACHMANN-PIANOS.CH










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